Prof. Stephan Lessenich im Gespräch mit Gerlinde Schermer-Rauwolf (Kulturschmiede Sendling e.V.)
Donnerstag, den 19.1.23 um 19.30 Uhr
in der Sendlinger Kulturschmiede, Daiserstraße 22
Im Grunde wissen wir es alle: Uns im Westen geht es gut – wenn auch sehr unterschiedlich – weil es den meisten Menschen anderswo schlecht geht.
Unsere real existierende Demokratie ist auch ein System der Grenzziehungen – der sozialen Ausgrenzungen ebenso wie der ökologischen Entgrenzungen.
Wir lagern Armut und Ungerechtigkeit aus, im kleinen wie im großen Maßstab.
Prof. Stephan Lessenich veranschaulicht, wie gerne wir unseren Anteil am sozialen Versagen unserer Weltordnung immer noch verdrängen.
Eine zentrale Aussage: Wir leben nicht über unsere Verhältnisse, wir leben über die Verhältnisse der anderen.
Stephan Lessenich
Direktor des Instituts für Sozialforschung bekannt als »Frankfurter Schule« und
Professor für Gesellschaftstheorie und Sozialforschung an der
Goethe-Universität Frankfurt a. M. lebte bis vor Kurzem in München Sendling.
Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a.:
Politische Soziologie sozialer Ungleichheit, Wohlfahrtsstaatsforschung und Kapitalismusanalyse und -kritik.
Prof. Lessenich hat u.a. folgende Bücher veröffentlicht:
* Nicht mehr normal:
Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruchs
Hanser, September 2022
* Grenzen der Demokratie: Teilhabe als Verteilungsproblem. [Was bedeutet das alles?], Reclam, September 2019
* Neben uns die Sintflut: Wie wir auf Kosten anderer leben, Piper, Juli 2018
Soziologie – Kapitalismus – Kritik: Eine Debatte, suhrkamp taschenbuch, Oktober 2009
