Sendlinger Geschichte

Das Isartal mit der Großhesseloher Brücke und Blick auf München-Sendling

Ober- oder Untersendling?

Liegt Obersendling oben und Untersendling unten? Anscheinend nicht, denn die Kirche von Untersendling liegt auf einem Berg. Die Begriffe sind aus der Flußperspektive der Isar entstanden. Für die Flößer, die vor 500 Jahren den Wein aus Südtirol und Holz, kleine Kistlermöbel und Bier aus Tölz gebracht haben, war der erste Teil einer Ortschaft, die sie erreichten, immer oben. Deshalb kommt Obersendling zuerst, dann Mittersendling und erst dann Untersendling. Die Meereshöhe spielte bei der Ortsbezeichnung keine Rolle.

Die drei Mühlen der Dreimühlenstraße

Das ist ein Blick auf Sendling, mit St. Korbinian und der Gotzinger Schule. Der Steg vorne befindet sich bei der Marienklause. Die Holzbrücke dahinter ist die Tierparkbrücke. Etwa bei dem Standort des Hochhauses zweigte im 18. Jahrhundert der Dreimühlenbach ab. Der trieb die Getreidemühlen 1. Brudermühle, 2. Aumühle (oder Mittermühle) und 3. Kaiblmühle an. Die Brudermühle gibt es noch als Straßennamen. Die Aumühle lag auf dem Gelände der heutigen Großmarkthalle. Am Standort der Kaiblmühle ist jetzt die Dreimühlenstraße 30. Ab 1898 wurde der Dreimühlenbach aufgelassen. Die Dreimühlenstraße folgt dem alten Bachlauf.

Sendling als Ausflugsziel

Diese Aufnahme wurde vom Neuhofer Berg aus gemacht. Von hier aus ist die münchner Altstadt nicht mal 4 Kilometer entfernt. Deshalb war um 1900 Sendling ein beliebtes Ausflugsziel, um, zu Fuß oder mit der Straßenbahn, in das Grüne zu kommen. Beliebte Lokale waren hier das Cafe Westermeier und der Gierlinger Park (Postkarte).

Text & Bilder: Franz Will